Projektarbeit
Bei der Projektarbeit geht es um Situationen, die für die Kinder bedeutsam sind. Das können z.B. Äußerungen, Erzählungen, immer wiederkehrende Spielhandlungen, Verhaltensweisen und erlebte Gefühle der Kinder sein. Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit sind also die Interessen, Bedürfnisse und Erfahrungen der Kinder. Die Kinder werden von Anfang an bei der Findung des Projektthemas sowie bei der weiterführenden Planung und Umsetzung mit einbezogen.
Eine gezielte Beobachtung ist Vorraussetzung, um die aktuelle Lebenssituation der Kinder zu erfassen. Dabei erfahren wir, welche Bedürfnisse sie haben und welche Fragen und Probleme sie bewegen. Neben den Beobachtungen sind Hintergrundinformationen über das Kind (soziales Umfeld, Familienstruktur, Entwicklungsstand des Kindes, Sozialkontakte, besondere Lebensumstände) außerhalb der Kita von großer Bedeutung.
Alle diese Informationen werden genutzt, um Ziele zu formulieren und Angebote und Projekte zu planen, welche in ganz unterschiedlichem Umfang stattfinden können.
Es entstehen so Themen, zu denen die Kinder einen realen Bezug haben.
Projektarbeit erlaubt das Einbringen des ganzen Menschen und entspricht somit dem pädagogischen Ansatz des ganzheitlichen Lernens. Die sinnliche, motorische, kognitive, moralische, ästhetische, emotionale und soziale Entwicklung wird gleichermaßen unterstützt.
Zu diesem Zeitpunkt laufen in unserem Haus neue gruppeninterne Projekte:
Hummelgruppe: Ich bin ich!
Sonnengruppe: Ich bin ich und du bist du!
Wolkengruppe: Ich bin ich!
Sternengruppen: Zahlenland
Daneben werden in unserer DRK-Kita folgende gruppenübergreifenden und Langzeitprojekte angeboten:
– Zahlenland
– Entdeckungen im Entenland
– Faustlos
– Sprachförderung mit Wuppis Abenteuerreise durch die phonologische Bewusstheit
– Sprachförderprogramm mit Kon-Lab
– Bewegungsföderung mit dem Hengstenbergmaterial
Projekt Faustlos
Faustlos ist ein für den Kindergarten und die Grundschule entwickeltes Programm, das impulsives und aggressives Verhalten von Kindern vermindern und ihre sozialen Kompetenzen erhöhen soll. Es ist die deutsche Version des amerikanischen Programms Second Step, das vom Committee for Children in Seattle entwickelt wurde und zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat.
Das Programm hat zum Ziel, das Sozialverhalten von Kindern zu fördern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Sie sollen lernen, alltägliche Probleme konstruktiv zu lösen.
Die Lektionen des Programms sind in drei Bereiche unterteilt:
1. Empathieförderung
Hier lernen die Kinder:
• Gefühle zu erkennen (z.B. glücklich, traurig, ärgerlich)
• Vorherzusagen, wie andere sich fühlen (indem sie sich in andere hineinversetzen)
• Anderen ihr Mitgefühl zu zeigen (indem sie auf die Gefühle anderer reagieren)
2. Impulskontrolle
Hier lernen und üben die Kinder:
• Ein Problemlöseverfahren
• Verschiedenen soziale Verhaltensweisen (z.B. Teilen, Abwechseln)
3. Umgang mit Ärger und Wut
Hier lernen und üben die Kinder:
• Sich zu beruhigen
• Ihre Ärger-Gefühle angemessen zum Ausdruck zu bringen
Dieses Programm wird in unserer Einrichtung in zwei Vormittags- und einer Nachmittagsgruppe wöchentlich in Kleingruppenarbeit angeboten.
„Komm mit ins Zahlenland“
Dieses Projekt wird einmal im Kita-Jahr in der altershomogenen Gruppe in Kleingruppen durchgeführt.
Kinder und Erzieher unternehmen für zehn Wochen eine spielerische Entdeckungsreise in die Welt der Zahlen bis zehn. Das Zahlenland liegt im Meer der der Unendlichkeit. Ein Zahlenweg führt zu einer kleinen hübschen Zahlenstadt. In ihr ereignen sich alle Geschichten, Spiele und musikalische Aktivitäten. Die Zahlen sind die Bewohner der Zahlenstadt. Im Land der Zahlen gibt es einen Zahlenkobold, der für viel Durcheinander sorgt. Aber zum Glück gibt es auch eine Zahlenfee, die das Chaos schnell beheben kann.
Dieses Projekt gibt Kindern früh Gelegenheit, ihre mathematische Begabung zu wecken und zu entwickeln, ohne sie zu festgelegten Inhalten zu verpflichten. Mit der Mathematik sollen die Kinder die Welt differenzierter wahrnehmen. Wir möchten die natürliche Neugier an Zahlen aufgreifen. Mathematische Grundkenntnisse werden altersgerecht sowie spielerisch vermittelt.
Durch Geschichten, Spiele, Lieder und zahlreichen Übungen werden die Ziffern in ihrer Gestalt und als Folge wahrgenommen. Sie werden im Gedächtnis in der richtigen Abfolge und Nachbarschaft abgespeichert.
Die Zahlen werden aktiv mit dem ganzen Körper erlebt und zugänglich gemacht.
In jeder Woche steht eine Zahl im Mittelpunkt. Diese Zahl hat ihre Eigenständigkeit. Für sie gibt es einen Zahlengarten, der der Zahl entsprechend eingerichtet wird. Außerdem gibt es Häuser und Bewohner entsprechend der Zahlen. Jeder Garten hat seine eigene Form.
Somit wird den Kindern ein Grundverständnis für geometrische Formen vermittelt.
Dieses Projekt bietet eine ganzheitliche Förderung der Bereiche Sprachkompetenz, Emotionalität, Motorik, Merkfähigkeit und Wahrnehmung. Ganzheitliches Lernen wird gezielt angesprochen und somit gefördert.
Entdeckungen im Entenland
„Das Entenland“ ist ein Projekt für Kinder im Alter von 2,5 bis 4 Jahre, entwickelt von Prof. G. Preiß als intensives und unterhaltsames Erlebnis mathematischer Bildung von Anfang an.
Das „Entenland“ mit See, Wiese, Spielplatz, Entenhaus, Labyrinth, Entenweg und den Enten bildet den Raum für vielfältige Entdeckungen. Es wird zum vertrauten Rahmen, der die Lernfelder begleitet und den Erfahrungen der Kinder Struktur gibt.
Die Teilnahme am Entenleben fördert die Aufmerksamkeit und verbindet das Geschehen mit Gefühlswerten, das damit zum Erlebnis wird. Die Geschichten vom neugierigen Entenkind fördern die Fantasie und das Vorstellungsvermögen.
Die Ente Oberschlau sorgt für Unterhaltung. Sie bildet sich ein alles zu können, macht aber doch ständig Fehler. Schließlich lässt sie sich doch von den Kindern helfen, die das gern tun.
Der Fuchs, der sich schlau im Hintergrund hält, sorgt für Spannung. Er stielt ab und zu Sachen, die die Kinder dann immer wieder zurückholen müssen. Bringt er Dinge durcheinander, stellen die Kinder wieder die richtige Ordnung her.
Lernfelder:
– Farben und die Begriffe „innen und außen“ (Sortieren und Orientierung im Raum)
– Formen und Formen in Verbindung mit Farben (Sortieren)
– Zählen, würfeln und Simultanerfassung (Sortieren und Ordnung)
Dieses Projekt findet in allen altersgemischten Gruppen unsere Kita in Kleingruppenarbeit einmal wöchentlich für ca. 15 Wochen statt.
Sprachförderung mit Wuppis Abenteuerreise durch die phonologische Bewusstheit
„Wuppis Abenteuerreise durch die phonologische Bewusstheit“ ist ein umfassendes Sprachförderprogramm für Vorschulkinder, eingebettet in eine Handlung mit Wuppi als liebenswerten Begleiter.
Unter phonologischer Bewusstheit im weiteren Sinne verstehen wir das Lauschen, Reimen und Silben erkennen. Die phonologische Bewusstheit im engeren bezieht sich direkt auf die kleinsten Einheiten, die Laute (Phoneme).
Die Förderung der phonologischen Bewusstheit beinhaltet:
– Lauschübungen – Die Kinder lernen, Geräusche zu erkennen, herauszuhören und die Richtung aus der diese kommen zu identifizieren. Die „Ohren“ üben das richtige Aufnehmen, Speichern und Wiedergeben von Reizen und werden durch erste Reimspiele für die Struktur der Sprache sensibilisiert.
– Silbenspiele – Die Kinder lernen mit Silbenspielen die Struktur der Sprache kennen und entwickeln ein Gehör für sie. Sie lernen im weiteren Verlauf das Erkennen von Silben, wobei das Unterscheiden von Lauten miteinbezogen wird.
– Übungen zum Heraushören und Zusammenziehen von Lauten – Die Kinder lernen Anlaute (Vokale) herauszuhören und später ähnliche Anlaute zu unterscheiden. Im weiteren Verlauf lernen sie mit Wuppi Laute am Anfang, am Ende und in der Mitte eines Wortes herauszuhören und ein Wort in seine Einzellaute zu zergliedern und zusammenzuziehen.
Die phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne schafft die Vorraussetzungen für die phonologische Bewusstheit im engeren Sinne.
Dieses Projekt wird einmal wöchentlich in den altershomogenen Gruppen in Kleingruppenarbeit unter Einbeziehung vielfältiger Alltagsgegenstände angeboten.
Das gelernte wird in Mittagskreisen und mit gezielten Computerprogrammen vertieft.
Sprachförderung mit Kon-Lab
Kon-Lab ist ein Sprachförderprogramm für Kinder aus sozial benachteiligten Familien und Kindern mit Migrationhintergrund entwickelt von Zvi Penner.
Dieses Programm wird in unserer DRK-Kita für diese Kinder einmal wöchentlich durch eine speziell ausgebildete externe Fachkraft angeboten.
Ziel des Programms ist die Etablierung und Festigung der grundlegenden linguistischen Kompetenz, da dieses Niveau der Sprachkenntnis die Vorraussetzung für das erfolgreiche Lernen in der Schule ist. Wortschatz und Grammatik sind notwendige Grundlage für das erfolgreiche Sprachverstehen.
Das Kita-Programm besteht aus drei Stufen mit insgesamt 32 Förderbausteinen.
1. Sprachrhythmus, Wortbildung und Wortbedeutung
2. Grammatik und Verwendung des Artikels und des Satzbaus
3. Grammatik und Sprachverstehen: Mengen, Fragen, Zeit und Wortbedeutung im Satz
Turnen mit Hengstenberg-Materialien
Die Hengstenberg-Materialien bestehen aus einzelnen Holzelementen, die zu verschiedenen Aufgaben, die der Bewegung dienen, zusammengestellt werden können. Sie sind Hilfsmittel um die Grundlagen der Bewegungs- und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder zu entfalten. Die Kinder können angstfrei probieren und experimentieren. Das Turnen und Spielen mit den Hengstenberg-Materialien geschieht ohne Zeit oder Leistungsdruck und in der von den Kindern selbst bestimmten Geschwindigkeit. Die Kinder können hierbei selber entscheiden, ob sie mitturnen, oder lieber erstmal zugucken wollen. Denn auch durch Beobachtung machen Kinder Lernerfahrungen und haben Zeit Ängste vorm „Falschmachen“ und „Blamieren“ abzubauen. Die mit einem zu großen Bedürfnis im Mittelpunkt stehenden Kinder können Überforderungstendenzen abbauen und lernen, sich einzuordnen. Da die Hengstenberg-Materialien zum Großteil aus Holz bestehen, sollten die Kinder barfuß oder auf Stoppersocken turnen. Dies schult auch zugleich ihren Tastsinn.Die Kinder bekommen keine Vorgaben oder Verbote, wie die Materialien zu benutzen sind. Jedoch werden vor dem Turnen Regeln abgesprochen u.a.:
– es wird barfuß oder auf Stoppersocken geturnt
– lass dir Zeit
– lass auch den anderen Kindern Zeit und halte Abstand
– tu nur das, was du dir alleine zutraust
– wer die Regeln nicht einhalten will oder kann, darf nicht teilnehmen
Die Angebote werden immer wiederholt, da die Kinder nur so sicher im Umgang mit den Materialien und Regeln werden können. Zudem können sie immer wieder neue Möglichkeiten ausprobieren, wie sie die Hengstenberg-Materialien nutzen wollen und somit ihren eigenen Körper besser einschätzen.
Das Turnen mit den Hengstenberg-Materialien findet in Kleingruppen statt. Wir nutzen sie einmal in der Woche für ca. 30 min.